Freitag, 23. August 2013

Ein Wochenende auf Burg Guttenberg/ Teil 2-Am Tage des Rittermahls

Alles begann mit einer Einladung...zu einem WE auf Burg Guttenberg. Freudig berichte ich die nächsten Tage über meine dortigen Erlebnisse.
Tagebuch von Marie: 
Teil 1 / "Mein Gewand" nachzulesen siehe ---> Link
nun folgt Teil 2 : "Am Tages des Rittermahls"
Die Anreise in einer bequemen Kutsche des 21. Jahrhunderts mit treuem Gefolge dabei...wurde geführt mit entspannter Unterhaltung. Bis...bis die Idee aufkam...es sollte doch Jedermann bei Ankunft auf Burg Guttenberg einen mittelalterliche Namen tragen. Gelächter bei der Namenssuche. Dennoch wurden wir erstaunlich schnell fündig , jeden einen passenden Titel zu vermitteln. Aus einem Herren ,derzeit im Metzgerhandwerk tätig, wurde nun ein
"fürstlicher Hoflieferant Heinrich v. Weiler"
Langes rotes Haar einer Dame inspirierte  zur "Freiin Walburga v. Cannstatt"...
UND ICH...DIE MARIE AUS DER KÜNSTLERVILLA...wurde wegen der ärmlichen Kleidung zur
"Magdalena aus Hallodrien"...
Das war ein Spaß. Denn fortan, sprachen wir uns den ganzen Tag mit den neuen Namen an.
Das erste Ziel des Tages waren unsere Unterkünfte. Ich selbst, wollte ganz traditionell in einer Ritterherberge übernachten. Wie eine zünftige Magd aus Hallodrien...eine Unterkunft für wenig Taler und Leib an Leib neben echten Rittern schlafend. Ja....das war so meine Vorstellung. Okay...die nächtliche Realität war dann eher so....Mit modernem Schlafkleid (Schlafsack) auf Heuboden geschlafen neben Knappen oder lautem schnarchendem Reisegesindel. Die edlen Ritter schliefen in Gemächern unter mir im ersten Stock.mmhh...
Ich, stellvertretend als verwöhntes Reisevolk unserer Zeit, bekam den Unterschied einer Herberge zu einem Hotel zu spüren. Meine Herberge wurde erst ab 15 Uhr geöffnet. Und 10 Uhr in der Früh nach dem Frühstück mußte ich mitsamt meines Gepäcks das Haus verlassen. Das war durchaus ein Problem, weil meine Reisegefährten in einem anderen (vornehmen) Hotel...um 10 Uhr am nächsten Morgen noch genüsslich ihr  Frühstück einnahmen.
Zurück zum Anreistag:
Nachdem mein Gepäck (vor 15Uhr) untergestellt wurde, ging es sogleich zur nahe gelegenen Burg. Eine kleine Burganlage, aber dennoch sehr reizvoll mit Entdeckungspotenziell rundum.Ich fühlte mich sehr wohl . Ich fragte mich warum...bis ich...von einem bekannten Gast erfuhr....vor langer langer Zeit weilte hier einen Sommer (1825) über Wilhelm Hauff. Ganz klar...Idealer Ort für Schreiberlinge! Die Burg , die Umgebung, die weite Aussicht...wohltuhend fürs Auge. Wenn diese Wände reden könnten! Ob sich das Wilhelm Hauff auch fragte? Siehe Link einen kleine Einlick über sein Schaffenswerk bezogen auf Burg Guttenberg. nachzulesen hier--->Link
Die Burg wurde immerhin NIEMALS ZERSTÖRT und gilt unbestreitbar als eine der besterhaltenen weit und breit. Das Burgmuseum mit seinem Turm hat mich besonders magisch angezogen. Ich kann es nicht erklären, warum. Viele Besucher beobachtete ich während des Aufstieges und Abstiegs. Es waren Familien oder Großeltern mit ihren Enkeln. Sie kamen und gingen...
Aber ICH WAR SEHR LANGE DORT OBEN AUF DEM TURM...Neugierig? Sehr zu empfehlen. Ein Panoramablick siehe --->Link
Ein Vermögen mußte dieses Bauwerk damals im 13. Jahrhunderts gekostet haben. Ohne Zement und Beton erbaut ragt es 40 m in die Höhe weit hinaus. Die Türmer hier oben hatte einen Kamin,um sich Feuer zu machen. Vor dem Kamin stehend, fragte ich mich, wie wohl das Leben eines Turmwächter ablief. Eine kleine Infotafel gab in Form eines Gedichtes Einblick in ihr Leben.Nachzulesen siehe--->Link
Das Museum könnte noch sehr viel interssanter für Touristen gestaltet werden. Ich war ein wenig enttäuscht. Hier und da entdeckte ich Ausstellungsstücke, die weitere Fragen für mich aufwarfen. Aber an dieser Stelle keinerlei Antworten fand. Mir wurde später erklärt, dass im Museum private Stücke aus dem Familienbesitz gezeigt werden. Das sollte genügen. Eine andere Konzeption würde auch weitere Investitionen benötigen. Schade.
Eine Besonderheit auf der Burg ist eine Xylothek. Was das ist, fragt ihr euch? Der Wald kompakt in Buchformat. Den reizvollen Anblick hab ich erst verstanden, als ich davor stand, da kann man noch so viel im Internet lesen darüber !
Übrigens: Die Burgherren wohnen gegenüber vom Museumseingang. Im Sommer wie im Winter. Sie haben eine moderne Holzzentralheizung. Das Holz kommt aus ihrem eigenem Wald.
Nun...denn die Zeit verging wie im Fluge.
Das eigentliche Hightligt des Tages: das Rittermahl begann um 19 Uhr. Leider war nur unsere Gruppe verkleidet. Das fand ich schade. Rückblickend meine ich auch das als Grund zu deuten,dass für mich keine wirkliche mittelalterliche Atmosphäre aufkam. Obwohl am Veranstaltungsraum, der Ausblick aufs Tal, die Speise und die anwesenden Künstler nicht zu bemängeln waren! Alles wunderbar.
Für die Stimmung sorgten ein Herold, Gauklern und die passende Musik. Einiger Schabernack wurde mit den Gästen getrieben. So erklärte der Herold, mit welchen Methoden damals Gift im Essen nachgewiesen wurde. Weil manch einer dies nicht so recht glaubte, wurde spontan an mir erprobt,ob in mir Gift vorhanden sei. Seine laut verkündete Erkenntnis verrate ich euch öffentlich ganz bestimmt nicht ! (kicher...)
Das ganze Spektakel ging offiziell 2 Stunden. Nach 3 Stunden war die Zeit rum...zu gehen. Ein Teil ist zurück nach Stuttgart gefahren. Ich, hingegen schlief in meiner Heuherge.Eine gute Entscheidung einen weiteren Tag hier in dieser schönen Landschaft zu verbringen.
Der Weg zur Heuherberge wäre möglich zu laufen über die geteerte unbeleuchtete Straße oder durch den Wald(unbedingt Taschenlampe, bei Nacht ein unsicherer Weg) .Tagsüber ein Fussmarsch von ca. 8min.
Es war ein Erlebnis, hier schlafen zu dürfen. Im Heu hab ich erstaunlich weich gelegen. Am Tage wurde der Dachboden aufgeheizt durch die Sonne. Aber bei Nacht war ich froh, in meinen Schlafsack hinein krichen zu können. Es wurde kühl. Das Heuhotel, an der Burgenstraße gelegen, ist somit sehr zu empfehlen.
Ich komme wieder. Vielleicht verbunden mit einer Wanderung dem sogenannten Neckarsteigweg siehe--->Link , eine Bootsfahrt auf dem Neckar oder Indianerfreizeit siehe--> Link.
Nun, wie gewohnt...eine kleine Bildershow.
Viel Spaß wünscht Marie aus "UnsereKünstlerVilla Manu-Mimi-Marie"

Fortsetzung: Teil 3 / Der Tag danach....nachzulesen siehe  ---> Link 

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