Dienstag, 29. September 2015

Sehenswürdigkeiten Südtirols/Meran außerhalb der Altstadt

Manu, Mimi und Marie besuchten im September Meran. Jeder hat dazu einen eigenen Blogbeitrag geschrieben. Hier nun Mimi`s Bericht:
Hi, ich wollte unseren Lesern mal aufzeigen, daß man nicht unbedingt die üblichen Trampelpfade der Touristen nachlaufen muß.
Das Obermaisviertel zum Beispiel ist bekannt als das Villenviertel von Meran. Die meisten Villen sind hübsch herausgeputzt. Vereinzelt warten welche aus dem Dornröschenschlaf erweckt zu werden. Ach, könnte ich doch ein Prinz sein! Ich würde meinen Wohnsitz gern nach Meran verlegen. Solch ein Anwesen bietet viel Platz als  Wohn-und Treffpunkt für kreative Menschen...So, wie ich mit Marie und Manu bereits seit einigen Jahren in unserer KünstlerVilla zusammenlebe. Nur eben, in einer noch schöneren Gegend. Ach, wäre das schöön!

Im Video werdet ihr folgendes sehen:
Verschiedene Gebäude im Obermaisviertel von Meran. Auch das berühmte Schloss Trauttmansdorff incl.Touriseum mit ihren 80 Gartenlandschaften auf "nur" 12 Hektar (ca.12 Fussballfelder). Wunderschön anzusehen: die verschiedensten Baumarten, mit Informationsschildern für Ahnungslose wie mich. Ach, und da war noch...die "Botanische Unterwelt". Ich konnte es nicht lassen. Zweimal bin ich hinein. Eine dunkle , darum etwas gruselige, aber unterhaltsame Multimediashow. Man wurde als Gruppe an mehrere fantastisch bühnenartigen Stationen hingeführt. Auf geniale Weise  wurde mir dann dort die  Wichtigkeit des Wassers, der Erde, der Nährstoffe, des Wurzelwerkes und am Ende: des Lichtes vorgeführt.So wurde man auch verabschiedet...geht hinaus ins Licht.Und erinnert euch daran.Prädikat sehenswert!
In der Nähe des Eingangs zur Grotte sah ich  zum Greifen nahe überreife  Weintrauben. Auch anderen Besuchern  stand das Bedauern "im Gesichte" geschrieben, diese hier hängen lassen zu müssen.
Ach ja und zum Betreff "hängen lassen"?! Da fällt mir eine Hängelampe (siehe Foto) aus einer der vielen originellen Szenen aus dem Touriseum (das Landesmuseum für Tourismus) ein. Zu sehen ist im Museum 200 Jahre Geschichte in Tirol und Meran. Faszinierend bestaunte ich also diese Lampe: höhenverstellbar durch ein Strippenwirrwarr  von Lampe bis Lichtschalter. Zeitlos. Schlicht. Will ich haben! Jeden Tag zum Bestaunen...
Ein andersmal war ich überrascht ein Model der Halleschen Schutzhütte von der Sektion Halle aus dem Jahre 1897 auf dem Eissee-Pass(OrtlerAlpen) gegenüber zu stehen. Passend dazu ein Auszug aus der Hausordnung. Ordnung muß schließlich sein. Gemütlich hatten die Hallenser es sich gemacht, da oben in 3133m Höhe. Es fehlte an nichts: Küche, geschnitzte Vertäfelung  als Wandverkleidung und Gaslicht. Schon im darauffolgendem Sommer 1898 waren 2400 Besucher registriert. Im 1.Weltkrieg wurde sie vollständig zerstört. Auch das Thema Kriege und ihre Auswirkungen in Südtirol ist ein wichtiges Thema im Touriseum. Kopfschüttelnd beäugte ich Schwarzweißfotos und Filmausschnitte aus dem 1. Weltkrieg. Krieg bei Schnee, Kälte, extremen Höhenunterschiede. Unvorstellbar.
Anders empfand ich die Berichte, der damaligen Kinder der Gastgeber beim Erzählen des anfänglich aufkommenden Tourismus. Wie sehr wünschte sich manch Kind mehr Zeit mit ihrer Mutter zu verbringen. Sie aber wiederum war froh für ein Zusatzeinkommen beim Aufnehmen von Privatgästen. Insgesamt sollte man einen Tag für Schloss Trautmansdorff und Touriseum einplanen.
Vom Schloss aus konnte ich zu meinem Hotel Schloss Pienzenau hinüber schauen. Tipp: Dort gibt es ein Bistro -->Link. Sehr schönes ruhiges Anwesen mit einem großen altehrwürdigen Park. Unvergesslich werden mir die warmen Abende im Park am Tisch sitzend im Kerzen-und Mondschein in Erinnerung bleiben.Schee wars! Ich komme wieder.

Wer Meran im September besucht, wird die Bauern bei der Apfelernte beobachten können.Leckere Äpfel aus Südtirol.Köstlich! So viele Äpfel rote, grüne, gelbe...Apropo Farben. Ich habe im Video mit Schwarz-weiß-Fotos spielen müssen, um den Kontrast zur tatsächlichen Realität aufzuzeigen. Wie farbenreich Südtirol ist, mag man sollst schwerlich glauben.
Fazit über Meran: Schönes Städtchen!
Viel Spaß beim Video anschauen....
Grüßle von Mimi aus "unsereKünstlerVillaManu-Mimi-Marie"
Ich bedanke mich für die Gemafreie Musik von www.cayzland-music.de




Montag, 28. September 2015

Sehenswürdigkeiten Südtirols/Meran

Manu, Mimi und Marie besuchten im September Meran. Jeder hat dazu einen eigenen Blogbeitrag geschrieben. Hier nun Marie`s Bericht:
Hallo liebe Leser, ich habe euch ein kleines Video zusammengestellt.
Da werdet ihr folgendes sehen:
das berühmte  Kurhaus mit der tanzenden Frauengruppe auf dem Dach,
die Promenade am Fluss Passer,wo einst schon Elisabeth von Österreich-Ungarn gewandelt ist.
Und meine Mehrmals-Gaudi-Fahrten mit dem Sessellift. Ich muß gestehen....dies öfters getätigt zu haben. Ein Spaß sage ich euch! Meine Faulheit nicht immer zu unterstützend, kombinierte ich die Fahrten mit Wanderungen.
Ideal ausgebaute Wanderwege mit ihren wunderschön mediterran angelegten Bepflanzungen waren durchaus mit Wanderschuhen, wie auch mit Stöckelschuhe belaufbar. Möglich,aber nicht nötig.
Jederzeit konnte man hier oder dort abbrechen...nach Meran mit Bus oder eben auch mit dem Sessellift zurück.
Verrückt an Meran ist, dass ich bei jeder Tages-und Nachtzeit laufen konnte und trotzdem immer wieder andere Eindrücke gewinnen durfte.Das Naturschauspiel mit Fluss,der Dunst am Morgen,die Sonnenstrahlen am Tage, das Einscheinungsbild der umgebenden Berge mal ohne, mal mit Schnee als Hintergrundkulisse: Atemberaubend! Die zahlreichen Cafés und Parkbänke am Fluss entlang laden zum Verweilen ein. Ich hätte die Zeit zurückstellen mögen. Sie sollte niemals vergehen!
Selbst der Fluss ist stets bemüht, niemals eintönig zu wirken. Mal gaaanz ruhig, dann ganz wild: am Gilfklamm. Stellt euch vor...Ich stand auf einer kleinen Brücke, sah bei lautem Getöse, wie sich wütend das Wasser durch eine Felsspalte zwängt. Vor langer Zeit wurde sein ursprünglicher Weg eimal versperrt. Es gab wohl "Reibereien" zwischen der afrikanische und eurasische Platte(Kontinente). Ich stand also auf einer Grenze, die die Natur sich selbst gab.Man nennt sie die periadriatische Naht.

Geocaching macht mir richtig Spaß. Somit stand das Einsammeln einiger Caches in Meran während meiner Spaziergänge ebenso auf der Liste. Auch am Pulverturm.Oder...
da war doch noch...der eine Cache GC1CT4B Der in der Nähe der Parkbank am Kurhaus. Nicht irgendeine, sondern DIE Parkbank.Irgendwo mußte hier ein Versteck sein. Die Suche war nicht einfach,weil...
Nicht mal drei Meter weiter bewegen sich tagsüber sintflutartig strömende Touristenhorden und...
die Krone auf das Häubchen...ein großes Café mit vielen Außensitzplätzen genau gegenüber. Man sollte nämlich wissen, daß...eines der obersten Regeln bei Geocaching ist, sich beim Suchen und spätestens beim Finden eines Caches sich nicht von so genannten Muggels(Nicht-Geocachern) erwischen zu lassen.

Fazit über Meran: Schönes Städtchen!
Viel Spaß beim Video anschauen....
Grüßle von Marie aus "unsereKünstlerVillaManu-Mimi-Marie"
Ich bedanke mich für die Gemafreie Musik von www.cayzland-music.de

Sonntag, 1. März 2015

Und, wie war dein Sonntag?

Liebe Leser, es gibt die Lese- und die Mithörversion .So, wie ihr es euch beliebt.Viel Spaß...
Du fragst..."Und, wie war dein Sonntag?"
Mein Sonntag? 
Unbewußt kratze ich mich am Kopf. Grübel, grübel und studier. Wie soll man einem Nichtbeteiligten dies immer nur erklären. Okay, ich gebe ja zu, daß ich bestürzt feststellen muß…eben noch selten IRGENDWOHIN zu gehen. Sofort hinterfrage ich mich ernsthaft, warum mich das nicht stört. „Zumindest sei dies nicht gesund!“ höre ich in Gedanken die Mutter belehrend antworten.
Mit einer schnellen Handbewegung, schein ich die Worte hinwegschieben zu wollen. Rufe stolz in mein kleines Wohnreich aus: „Ist mir doch egal, was andere meinen. Ich fühle mich wohl hier. Setz dich Marie, mach dir eine Kerze an und lese, schreibe, male, handwerkle. Alles was dein Herz begehrt. Mach so weiter, so wie es dir bisher in den Sinn kam!“ Man sollte sowieso mehr auf seine innere Stimme hören. Gesagt und getan! Jeden Sonntag. 
War es gestern anders, fragst du?
Gut, gestern hab ich mich dann doch endlich zu einem Abendspaziergang durchgerungen. Mich mit wehendem Blick von meinem Stapel Bücher verabschieden müssen und regelrecht hinaus gezwungen. Erst mit dem Kopf schüchtern durch einen Türspalt zur Straße geschaut. Dann saghaft ein Fuss, dann der nächste. Quälend langsam durch die Tür gezwängt. Noch im schützenden Türbereich tief Luft holend. Und, was sagt meine innere Stimme jetzt? Sekunden stehe ich da, still und horche in mir hinein. Siehe da, es formt sich ein kleines Lächeln in mein Gesicht, was sich schnell im Kopf zu einer großen Vorfreude entwickelt. Jetzt erst, mutig schnellen Schrittes weitergehend….

Einige Stunden später…Und, wie war es...fragst du.

Nun, alles daheim wie eben verlassen. Da liegen sie, meine Bücher. Das Tintenfass. Meine Schreibfedern. MEIN LIEBLINGSSESSEL!
Einbildung oder nicht?! Meine gemütliche Leseecke scheint mich herzlich und warm zu begrüssen. Aber dennoch beobachtet mich mein stolzes Erbstück schräg aus der Ecke unverhohlen. 
Diesen Zustand als Frage interpretierend kommt es flink über meine Lippen: „Keine Sorge,du bist und bleibst MEIN ZU HAUSE! Darum sei nicht beleidigt. Aber da draußen ist es auch sehr SCHÖN. So, wie bei dir.“
Das...war mein Sonntag.
Bericht von Marie aus "UnsererKünstlerVillaManu-Mimi-Marie"

Anmerkung von Mimi über Marie: Übrigens, sie hat wirklich allerlei Schreibgeräte (Federn usw.) und mehrere Tintengläser mit verschiedenen Farben.Sie sagt immer, daß ich es mal ausprobieren sollte. Es soll ein ganz  anderes Schreibgefühl sein.....mmhh. Da zieh ich doch lieber meinen Kuli vor.....Kicher. Grüsse aus der Villa von uns Dreien.

Montag, 19. Januar 2015

Weimars Sehenswürdigkeiten/Goethe-und Schiller-Archiv

Schon mal was von "Memory of the World" (MOM-Gedächtnis der Welt) gehört? Die UNESCO hat 2001 Goethes Nachlass ins kulturelle Gedächtnis der Menschheit aufgenommen, was wiederum im Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar aufbewahrt wird. Es ist das älteste deutsche Literaturarchiv. Außer von Goethe und Schiller sollen es 130 Nachlässe sein, 14 Archive von Vereinen, Gesellschaften, Verlagen und eine ansehnliche Autographensammlung von 3000 Autoren.Genaueres siehe-->Link
Es ist kein Museum,sehenswert ist es aber trotzdem.Letzendlich kann man nicht viel berichten. Der Spaziergang zum Gebäude ist anregend, mein Ziel ist über den Dächern immer zu sehen, darum auch ohne Stadtplan zu finden.
Wenn man es korrekt nimmt, durchläuft man das majestätische Gebäude in 10min.
Mit der empfehlenswerten Tour per  AudioGilde (für 1€) werden es 30min.
Bestaunt man zusätzlich die ständig wechselnde Ausstellung kann es 1Stunde werden.
Wenn man sich wiederum durch ein Gespräch mit einem Mitarbeiter aufhalten läßt, können es Stunden werden. So geschah es mir.
Ach, so ein Schwätzchen im Foyer,da erfährt man...
daß die Wände und Decken in 3-erlei Weiß gestrichen sind. Darum kommt der Stuck so wunderbar zur Geltung. Die elegante Schlichtheit bringt eine einzigartige Stimmung hervor.
oder...
Der Brand der Amalia Bibliothek 2004 war und ist sehr schlimm, aber ein "Glücksfall" für das Archiv. So wurde hier intensiver über Gefahren nachgedacht.
oder...
daß es beinahe eine andere Katastrophe entstehen hätte können.Ein Autotransporter nämlich. Beim Betrachten der Bilder schrie ich entsetzt: "Oh je wenn das ein Öltanklastwagen gewesen wäre! Katastrophe Nummer 2 in Weimar." Bilder sehen? Siehe -->Link.
oder...
manch kleine Anekdote von Besuchern, wie... Hilferufend fragte einer nach, ob man dies beweisen könnte,daß er ein Nachfahre Schillers sei. Ein anderer bringt einen unscheinbaren Zettel, und wollte die Echtheit überprüft bekommen. Erlebnisse eben, die sich in anderen Archiven ähnlich zutragen, aber hier durch die Berühmheiten einen höhere Stellenwert erhalten können.

Draußen war es bitterkalt und drinnen verbrachte ich anregende Stunden in diesem schönen Gebäude. Beim Hinausgehen nochmals schnell ein Foto mit dem erhabenen Gefühl....wow...unter meinen Füßen, tief in der Erde...in den Magazinen sind unschätzbare Werte gelagert. Werte für die gesamte Menschheit eben.Wow!
Zum Schluß empfehle ich das ImageVideo vom Archiv. Viel Spaß beim Anschauen.
Grüße aus "UnsererKünstlerVillaManu-Mimi-Marie". Bericht von Manu.
Weitere Beiträge:
Weimars Sehenswürdigkeiten/Spaziergang durch den Ort -->Link
 Sehenswürdigkeiten Weimars/ Goethes Wohnhaus +Nationalmuseum -->Link
Sehenswürdigkeiten Weimars/Schillers Wohnhaus -->Link

Sonntag, 18. Januar 2015

Sehenswürdigkeiten Weimars/ Goethes Wohnhaus +Nationalmuseum

Goethes Wohnhaus in Weimar:
Im Oktober 2014 berichteten wir von herrlich inspirierenden Städte wie Herculaneum oder Pompeji. Siehe unseren -->ItalienBericht
So muß es wohl auch Goethe ergangen sein, denn kurz nach seiner Italienreise baute er sein Wohnhaus um. Wo vorher kleine Räume mit kleiner Treppe...entstand nach seinen Plänen ein großzügiges Treppenhaus im antiken Stil mit geringen Treppenabsatz zum "...damit nicht müd wird auf- und abzusteigen"(Zitat Goethe). Reumütig muß ich bekunden, nämlich: "...dies tat ich auch! Rauf und runter, mit und ohne Kamera, genussvoll, feierlich, erhaben. Möglichst leise vor mich hinsagend...Hier würde ich auch gerne wohnen! Albern? Ich konnte gar nicht anders, weil ich mich stark auf meine eigene Italienreise entsann. Beispielsweise in einer Villa in Herculaneum reizte mich dies ebenfalls ungemein. Nur hat mich brav, wie ich bin, eine Absperrung(Kette) daran gehindert" (Zitat Manu)
Neugierig auf das Treppenhaus? Mehr im --> Video von der Klassik Stiftung Weimar.
Als Appetithäppchen oder als Rückbesinnung, aber niemals als Ersatzbesuch(!), empfehle ich den Rundgang per Mediengilde auf der Homepage (rechter Seite) -->Link
Goethe Nationalmuseum in Weimar:
Einen Einblick in Goethes Leben und Wirken in Weimar gefällig? Dann empfehle ich dieses -->Video von der Klassik Stiftung Weimar.
Meine Eindrücke:
Goethe war ein vielseitig interessierter Mensch. Seine Auffassung von "...einem lebenslangen Lernen" ist in jedem Winkel seines Hauses zu spüren. Faszinierend! Ein Blick ins Arbeitszimmer hat etwas ...XXX (sorry,kein deutsche Wort gefunden).
Und er wurde nicht als unnahbar oder als Art Gott dargestellt.Ganz im Gegenteil. Ich konnte mich an so vielen Bereichen seines Lebens oder auch Wirkens identifizieren.Da wäre die schon erwähnte Italienreise, die Zuneigung zu Charlotte von Stein...übigens besaß er bis zum Tode eine Haarlocke im Couvert von ihr.
Die Frage ob eine Kindsmörderin die Todesstrafe erhalten soll? Im Stadtarchiv von Frankfurt/ Main könnte man 130 Regalmeter Akten studieren über die Frankfurter Strafjustiz ab dem 16.Jhd. Jetzt kommts...darunter auch die von Susanna Margaretha Brandt. Na? Daraus ergibt sich die Gretchenfrage,ob wirklich jeder Bundesbürger das Gretchen aus "Faust" kennt? Oder ersatzweise eine aus dem 21.Jdh.? Wobei ich es nicht unterlassen kann, die Frage zu stellen: Wo ist der hundsgemeinen Hans, Franz oder wie sie alle heißen? Sei er nicht der wahre Verbrecher?
Fakt ist...Goethe ganzheitliches Interesse spiegelt sich in seinem Wohnhaus und im Museum wieder.
Fazit:
Fahrt selbst nach Weimar. Nehmt euch unbedingt mind. 3Tage Zeit und schaut, lest, lasst euch inspirieren. Die Museen sind nach modernstem Stand und sehr wissenwert aufbereitet. Selbst der ahnungsloseste wird hier einiges an Wissen gewinnen.
Und....im besten Falle sogar noch Hunger auf MEHR bekommen.

Bericht aus der "KünstlerVilla Manu-Mimi-Marie" von Manu.
Weitere Berichte über Weimar:
Weimars Sehenswürdigkeiten/Spaziergang durch den Ort -->Link
Weimars Sehenswürdigkeiten/Goethe-und Schiller-Archiv -->Link 
Sehenswürdigkeiten Weimars/Schillers Wohnhaus -->Link

Samstag, 17. Januar 2015

Sehenswürdigkeiten Weimars/Schillers Wohnhaus

Eine Frage: Warum reizt es uns fremde Wohnungen anzuschauen?
Ist es immer noch, dieses verfluchte "vergleichen"? Mal sehen, ob er schöner, eleganter wohnt als ich? Hier...mein Auto, mein Haus, mein Swimmingpool...und so weiter. Den Werbeslogen...über den jeder lacht, aber dennoch als dominantes Lebensziel festhält?
Ich hätte gedacht, daß ich das schon längst überwunden hätte. In unserer Villa herrschen ganz andere Regeln: Alle für einen, einer für alle! Okay, aber warum reizt mich es dann immer noch fremde Wohnungen zu beäugen?
Nur die Neugierde!? Zugegeben, eine Wohnstätte sagt schon viel aus, über einen Menschen. Man sagt : "Zeig mir deine Wohnung und ich weiß, wer du bist." Dabei bin ich gar nicht der typische Frauenzeitschriftblätterer.  Nicht mal im Warteraum meines Zahnarztes! Aber...
so eine Wohnungseinrichtung ist spannend. Tatsache ist und das kannste glauben: Kicher. Die erstbeste Möglichkeit "Komm herein!" und schwups...Da kommt meine Neugierde schneller als meine Füße hineinstolpern können.
Eindrücke beim Besichtigen bleiben internsiver haften...ah ja, ich erinnere mich gut an:
Wolfgangs Amadeus Mozarts wahrscheinlich teuerste Wohnung, die er sich je leisten konnte. siehe meinen--->WienerBericht.
Mitsamt diesen Überlegungen ging ich nun hinein ins Schillerhaus. Das erste Wohnhaus in Weimar, was ich besichtigen wollte. Ein Tag später stand Goethes auf meinem Wunschzettel.
Im Nachhinein kann ich berichten, daß die Reihenfolge der Besichtigungstour perfekt war.
Denn, wenn ich Schiller`s schön fand, Goethe`s fand ich noch prächtiger. Naja, kein Wunder. Goethe hatte einen besseren Start im Leben und ein finanziell gut gestellten Posten in Weimar.
Jedes Kind in Baden-Württemberg weiß, daß Schiller aus  Stuttgart vor seinem Landesherr Carl Eugen floh. Er hatte ihm das Schreiben verboten, kurz zuvor wurde er bekannt durch sein Drama Die Räuber. Kein Geld, als Desserteur auf der Flucht, so verließ er sein Vaterland und noch schlimmer seine Familie.
Was hätte ihm wohl drohen können? Die berüchtigte Festung Hohenasperg? Übrigens, das Gefängnis kann man heute noch besichtigen (siehe meinen -->Bericht)
So ähnlich,Gedanken versunken, lauf ich durch das Schillerhaus. Nur wenige Jahre,nachdem er dieses Haus kaufte, starb er in seinem Arbeitszimmer.
Ansatzweise kann ich in der mittleren Etage die Entstehungsgeschichte seines letzten Dramas Wilhelm Tell mitverfolgen. Anhand von Dokumenten wird erläutert, wie ernst er die historische Vorlage studierte. Das alles ohne Internet? Herrje! Erst als er meint sich auszukennen, begann er die Vorlage zu einem Drama zu verarbeiten. Wilhelm Tell ist ein interessantes Thema. Zum Beispiel wurde es am Anfang von den Nationalsozialisten als "Führerdrama " missbraucht. Aber ab 1941 wurde es von Hitler persönlich verboten. Da kann ich nur sagen. "Kommt immer auf die Sichtweise an" eines meiner Lieblingssprüche.
Das schönste an einem Museum ist, daß man Stoff zum Nachdenken findet. Das war so auch.
Schreibwerkstatt im Schillerhaus
Schreibwerkstatt/Sandstreuer
In diesem Sinne möchte ich meine anderen Weimarerlebnisse vorstellen:
(1)Weimars Sehenswürdigkeiten/Spaziergang durch den Ort -->Link
(2)Sehenswürdigkeiten Weimars/ Goethes Wohnhaus +Nationalmuseum -->Link
(3)Sehenswürdigkeiten Weimars/Goethe und Schillerarchiv -->Link

Weimars Sehenswürdigkeiten/Spaziergang durch den Ort

Städte wie Hamburg, Berlin, München, Dresden...diese muß man als Deutscher kennen, daß ist schon wahr. Aber Weimar, ein winziger Punkt auf der Landkarte, was soll ich da?
Stimmt, beim Betrachten einer Deutschlandkarte liegt er mitten im Herzen Deutschlands.
Ach, diesen Ort kann ich immer noch besuchen, fahren wir lieber nach Kairo....
Ich gebe zu, auch ich habe so gedacht bis ich unverhofft für 3 Tage dort "notstrandete". Warum? Wegen Georg und Purzel - die beiden Schlawiner! Mehr im --> Video
 
Ich genoss also "gezwungenermaßen" die Sehenswürdigkeiten und die Atmosphäre des kleinen Städtchens und bin begeistert...Weimar trug ein so wichtiges Kultur-und Gedankengut vor langer Zeit. Erstaunlicherweise ist dies immer noch präsent. Anhand gut erhaltener Gebäude und nicht zuletzt mit Hilfe modernster Museumskonzepte wird einem das schnell bewußt.Wow..!
Weimar hat ein vielseitiges spannendes Geschichtspotenzial. Ähnlich wie in Nürnberg, nur Nürnberg hat 8mal mehr Einwohner. Ganz paradox, du läuft durch ein kleineres Städtchen, was aber bedeutender ist als Nürnberg und Co. He, aber nichts gegen Nürnberg. Eine schöne Stadt! Ich berichtete 2013 -->LinkvonMai und -->LinkvonSeptember .
Ich laufe also eines späten Nachmittags durch die Innenstadt. Da hat der gewohnt, dort geschah dies, beachten sie bitte dieses Gebäude und jenes. Schnell gleitete ich in einen Sog hinein. Ständig prasselten interessante Fakten, Brocken aus Literatur und Kultur, bekannte Namen aus den verschiedensten Epochen "hernieder"(würde Goethe schreiben). Lange Bitten war nicht nötig,ich vertiefte mich die folgenden 2 Tage in:
(1)....mittelalterliche Zeiten:
Übrigens 1628 gestand der Landesvater Herzog  Johann Friedrich von Sachsen-Weimar im Kerker, daß er einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hätte. Einen Tag später wurde er tot in der Zelle aufgefunden.Es kam nicht zu einem Hexenprozeß.Also auch Adlige.Aha, ich mußte mein Bild von Hexenverfolgungen revidieren.
(2)....das "goldene Zeitalter" der Weimarer Klassik:
entwickelte sich durch die musischen Interessen der junge Witwe Herzogin Anna Amalia und deren Sohn Prinz Carl August.
Na, die Schreckensbilder 2004 von der Brandnacht der Amalia Bibliothek kennt wohl jeder. Spätestens ab da auch die Bibliothek. Genau in diesen und den umliegenden Gebäude Weimars versammelte sich die Elite aus Kultur und Wissenschaft.Zum Beispiel.Wieland war der Erzieher und Lehrer von dem zukünftigen Herzog Carl August. Goethe wohnte 50 Jahre und Schiller seine letzten Lebensjahre in Weimar. Bilder-->Abendgesellschaft der Herzogin Anna Amalia symbolisieren den freien Geist. Ihr Sohn tat es ihr später gleich. Erstaunlich, die Gelernten in dem kleinen Herzogtum mit weitaus weniger Haushaltsgeld als anderswo halten zu können. Oder gerade deshalb?
Selbst von der Gemählin Carl Augusts, Herzogin Luise, sei überliefert, daß sie sich gegen Napoleon gestellte haben soll, um weitere Plünderungen in Weimar zu vermeiden.Und dann gibt es noch das Haus der Charlotte von Stein. Briefe von Goethe an Charlotte "...meine Schwester oder meine Frau...".Bemerkenswert finde ich,daß man sie nach 230 Jahren noch lesen kann (und darf. Privatphäre?!)Kleine Kostprobe-->Link. Wo, liebe Leser sind unsere Liebesbriefe? Etwa in Emails, in WhatsApp Nachrichten...weg für immer. Ist das gut oder schlecht?
(3)...Später macht Weimar durch das "Silberne Zeitalter" von sich reden.(Franz Liszt, Richard Wagner)
Übrigens...ein Jahr versuchte sich hier Marlene Dietrich im Geigenunterricht, bevor sie ein UFA Star wurde.
(4)...die Zeit der Weimarer Nationalversammlung. Die Hoffnung auf einen Neubeginn in Deutschland nachfühlbar in einem Stummfilm(zu sehen im Stadtmuseum), wie Stolz  die Abgeordneten vor der Kamera posieren bevor sie ins Deutschen Nationaltheater hineingehen.
Wenn sie wüßten, wie sich Deutschland entwickeln wird...denke ich dabei.
Zwei Schritte weiter liefert das Stadtmuseum gleich ein Beispiel.DAS BERÜCHTIGT -->BadehosenFOTO von 1919 und deren Auswirkungen wäre schon eine dieser Entwicklungen. In der Zeitung ist der gerade vereidigten Reichspräsidenten Friedrich Ebert zu sehen. Gestern wie heute. Die Macht der Medien.
(5)...Ein dunkles Kapitel wäre die Zeit der Nationalsolzialisten. In und um Weimar. Ein Rundgang durch Weimar, so entdecke ich
hier war ein Judenhaus(Ghettohaus) Brühl 6,Weimar .Und dort war das Gauforum. KZ Buchenwald habe ich als Jugendlicher noch in Erinnerung. Pflichterfüllend, dem Gehorsam durch sozialistische Erziehung eingetrichtert bekommend, wurden wir im Klassenverband über die schrecklichen Taten der "Kapitalisten" an den Juden aufgezeigt. Nur, damals wurde nichts erwähnt von einem Speziallager, was unsere "sowjetischen Brüder" bis 1950 betrieben.
Übrigens...gab es den Lampenschirm aus Menschenhaut wirklich? Hier -->mehr dazu.
Kennst du von Häftlingen bezeichnete ironische gemeinten Ausdruck--> "Goethes Eiche"?
Und so weiter und so weiter...so verbrachte ich 2 Tage mit lesen, recherchieren, Museen besichtigen,spazieren gehen.
Kurzum: Weimar ist sehenswert!
Darüber hinaus regte es mich an, über all diese Facetten unserer Geschichte und deutschen Literatur intensiver nachzudenken. So ergab es sich, daß ich nach dem Besuch ständig in Bibliotheken anzutreffen war und bin.Oder kennst du die Geschichte von Faust noch? Sind die Werke von Goethe und Schiller echt nicht nur erfundenes Zeugs, sondern historische Begebenheiten? Handschuh zum Beispiel?Solch alte Schmöker. Brauchen wir das fürs 21.Jhd.noch? Schiller war gefeiert von den Nazis, sein Drama "Wilhelm Tell" gar als "Führerdrama" betitelt, aber  ab 1941 wurde es verboten.Warum wohl?
Weimar symbolisiert anschaulich vielseitige deutsche Geschichte, darum würde ich neben  einem Reiseführer, zusätzlich auf ein anderes Buch verweisen: "Zeitreisen zu Fuß in Weimar". Hier gehts um wissenwerte Fakten, Anekdoten, aussagekräftigen Bildern,Textausschnitte rund um Weimar.
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Unterkunft:
Mein Hostel empfehle ich gern weiter (eigenwillige individuell Gestaltung der Zimmer, Gemeinschaftsküche, angenehme unkomplizierte Atmosphäre,beste Lage, nettes Personal). Es war mir ein Vergnügen zwei Nächte übernachten zu dürfen.-->Hostel Weimar
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In weiteren Beiträgen berichte ich mehr über
(1) Goethes Wohnhaus mit Goethe-Nationalmuseum siehe -->ManuLink
(2) Schillers Wohnhaus mit Schillermuseum siehe -->ManuLink
(3) Schiller-und Goethearchiv siehe -->ManuLink